Wenn die Chemie stimmt

Es herrscht konzentrierte Atmosphäre, nur einige Glasgeräte klirren leise, und auf dem Labortisch steht eine Probe, die auf ihre Analyse wartet. Mandy Correa Marcos trägt ihren weißen Kittel und ihre Schutzbrille, während sie konzentriert eine Pipette in der Hand hält. Vorsichtig tropft sie eine Jodlösung auf die Probe, die sie gerade bearbeitet. „Man braucht wirklich Fingerspitzengefühl“, erklärt sie. „Gerade bei Titrationen kommt es auf jeden Tropfen an.“ Präzision gehört zu jedem Arbeitsschritt, der heute noch auf die Auszubildende zur Chemielaborantin bei der KVP Pharma + Veterinär Produkte GmbH in Kiel wartet.

KVP gehört seit 2020 zu Elanco Animal Health – einem weltweit führenden Unternehmen für Tiergesundheit. Das Werk in Kiel produziert seit 1974 und zählt heute zu den größten Industrieunternehmen der Landeshauptstadt. Fast 900 Mitarbeitende stellen hier mehr als 175 Arzneimittel für Haus- und Nutztiere her, jährlich rund 60 Millionen Verpackungseinheiten für über 70 Länder. Die Bandbreite reicht von Tabletten über Flüssigpräparate bis hin zu Spot-on-Pipetten oder Spritzgussprodukten.

Was Mandy Correa Marcos, aktuell im zweiten Ausbildungsjahr, hier lernt, ist alles andere als trocken: „Es macht unglaublich viel Spaß. Es gibt so viele verschiedene Geräte und Methoden, man entdeckt ständig Neues.“ Nach dem Abitur mit Schwerpunkt Biologie entschied sie sich zunächst für eine Ausbildung zur Bürokauffrau. „Das war ein guter Einstieg, aber ich habe gemerkt, dass mir etwas fehlt. Chemie hat mich schon in der Schule fasziniert.“ Auf Empfehlung von Familienmitgliedern bewarb sie sich schließlich bei der KVP und fand genau das, was sie gesucht hatte: „Die Kombination aus Naturwissenschaft, praktischer Arbeit im Labor und dem Beitrag zur Tiergesundheit – das passt perfekt zu mir.“

Am Kieler Standort absolvieren derzeit 26 junge Menschen ihre Ausbildung. 2025 starteten acht neue Azubis in Berufen wie Chemielaborant, Industriemechaniker, Mechatroniker, Fachlagerist oder Pharmakant. Florentina Strauß, Bereichsleiterin Kommunikation, erklärt: „Wir haben eine breite Palette an Möglichkeiten. In der Produktion und im Labor, aber auch technisch – etwa bei Mechatronik oder Industriemechanik. Und unsere Pharmakanten begleiten die Formulierungen, während die Chemielaboranten am Ende die Qualität prüfen.“

Wer in den Laboren arbeitet, bewegt sich in klar strukturierten Gruppen: Pipetten, Feststoffe, Flüssigkeiten oder Ausgangsstoffe. „Mich reizt besonders die Pipettengruppe“, erzählt Mandy Correa Marcos. „Die prüfen zum Beispiel Floh- und Zeckenschutzpräparate für Hunde und Katzen – das ist für mich als Haustierhalterin besonders spannend.“ Schon im ersten Jahr übernahmen die Azubis Verantwortung, etwa bei ersten Prüfungen von Produkten. Heute führt Mandy Correa Marcos eigenständig komplexe Analysen durch, zuletzt eine iodometrische Titration, bei der sie die Menge einer Substanz durch Bildung oder Verbrauch von Iod bestimmt hat. „Man weiß vorher nicht, was herauskommt. Aber genau das macht es so spannend.“

Was sollte man mitbringen, wenn man Chemielaborantin werden möchte? Mandy Correa Marcos überlegt nicht lange: „Neugier und Spaß am Entdecken. Außerdem Fingerspitzengefühl – gerade bei präzisen Arbeiten mit Pipetten. Und Organisationstalent. Man muss strukturiert vorgehen, sonst verliert man schnell den Überblick.“ Auch Mathe sei wichtig, außerdem gute Englischkenntnisse: „Chemie ist viel Rechnen, und unsere Arbeit findet oft im internationalen Kontext statt.“

Wer bei KVP seine Ausbildung abschließt, hat gute Aussichten: Übernahmen sind üblich, und es gibt vielfältige Weiterbildungsmöglichkeiten – etwa zum Meister oder Fachwirt. Außerdem können Laboranten innerhalb der Gruppen wechseln oder später in Bereiche wie Projektmanagement oder technische Services hineinwachsen. „Eine Kollegin hat als Chemielaborantin angefangen und prüft heute in der Reinigungsvalidierung, ob in den Reinigungsverfahren alle Rückstände zuverlässig entfernt sind“, berichtet Florentina Strauß.

Neben Ausbildung und Karriere bietet Elanco in Kiel attraktive Rahmenbedingungen: 30 Tage Urlaub, Gleitzeit, 37,5-Stunden-Woche, Chemie-Tarifvertrag mit Weihnachtsund Urlaubsgeld. Dazu kommen Betriebssport, Hansefit, Jobrad-Leasing und eine Kantine mit frisch gekochtem Essen. Wer möchte, kann sich zudem sozial engagieren: Alle Mitarbeitenden haben Anspruch auf 24 Stunden Freistellung im Jahr für gemeinnützige Arbeit. Für Mandy Correa Marcos steht fest: „Die Ausbildung verbindet mein Interesse an Chemie mit meiner Liebe zu Tieren. Und ich weiß: Ich trage dazu bei, dass sichere Medikamente entstehen. Das macht mich stolz.“

KVP Pharma+Veterinär Produkte GmbH
Julia Romanowski
Julia Romanowski